Patienten mit Demenz im Krankenhaus

Erfahrungen in den Havelland Kliniken

Mit dem Alter steigt gewöhnlich die Anzahl der Krankheiten – und damit auch die Häufigkeit der Behandlungen im Krankenhaus. Altersabhängig ist auch das Auftreten von Demenzerkrankungen. Daraus ergibt sich, dass unter den vielen älteren Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden, auch Patienten mit Demenzerkrankungen in den unterschiedlichen Stadien sind.

Grundsätzlich gilt: Niemand darf schlechter behandelt werden, weil er die Notwendigkeit nicht mehr verstehen und /oder sich in ungewohnte Abläufe schlechter einfinden kann.

Die Mitarbeiter eines Krankenhauses müssen bei dieser Patientengruppe besondere Sorgfalt walten lassen. Gerade auf Menschen, die verunsichert sind z. B. durch eine unbekannte Umgebung, eine nicht verständliche medizinische Maßnahme oder das Fehlen vertrauter Bezugspersonen, müssen sie sehr empathisch und fürsorglich eingehen, um Ängsten entgegenzuwirken. Außerdem müssen die rechtlichen Besonderheiten bei einer „fehlenden Einwilligungsfähigkeit“ (so der juristische Begriff für das Nicht-verstehen der Behandlungsnotwendigkeit) beachtet werden, etwa durch Einbeziehung des gesetzlichen Betreuers oder Bevollmächtigten oder der Einrichtung einer Betreuung.

Die Krankenschwestern und -pfleger, die Ärzte, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten und alle anderen Mitarbeiter stehen vor der Aufgabe, zwischen „natürlichem Willen“ des Patienten und Behandlungsbedarf zu vermitteln. Dabei hilft es manchmal, die Perspektive zu wechseln und die Situation „mit den Augen des Patienten“ zu betrachten. Nicht immer gelingt das, aber es bleibt unser Anspruch! Vorteilhaft ist im Krankenhaus der Austausch zwischen den Fachbereichen: der Geriater (der Facharzt für die Behandlung älterer Menschen ab 65 Jahren) kann sich mit dem Psychiater austauschen, die Krankenschwester Unterstützung durch den Sozialdienst bekommen. Dies ist eine wertvolle Ressource, die wir täglich nutzen.

Wir engagieren uns dafür, auch unter den schwierigeren Bedingungen einer fortgeschrittenen Demenzerkrankung, jedem medizinische Hilfe in gleich hoher Qualität zukommen zu lassen.

Quelle Text: Dr. med. M. Theophil
(Anmerkung: die Verwendung männlicher Formulierungen schließt alle Geschlechter ein)

Quelle Bild: Havelland Kliniken