Falkenseer Allianz für Menschen mit Demenz

Eine Angehörige berichtet:

Ich betreue meine Freundin, die 78 Jahre alt ist und bei der 2018 Demenz festgestellt wurde. Nach der Diagnose bat sie mich, ob ich mich um sie kümmern würde, wenn es ihr nicht mehr möglich ist. Da Freundschaften in guten und schlechten Zeiten halten sollten, habe ich es ihr versprochen.

Ich habe mich mit viel Papier und Internetseiten rumgeschlagen, um alles über Demenz zu erfahren. Es war nicht immer leicht und man lernt heute immer noch dazu.

Geholfen haben mir auch Schulungen, u.a. die Seminarreihe „Hilfe beim Helfen“ für pflegende Angehörige. Während eines Seminars wurden Flyer für die Musterwohnung in Rathenow „SelmA“ (selbständig Leben mit Alltagshilfen) angeboten. Diese Wohnung ist komplett ausgestattet: Wohnzimmer mit Balkon, Schlafzimmer, Bad und Küche. Alle Zimmer haben Elemente, die älteren und behinderten Menschen helfen, im Alltag besser zurecht zu kommen.

Ich war mit meiner Freundin dort. Wir haben uns alles angesehen und ich habe mir überlegt, welche Ideen später für meine Freundin von Nutzen sein könnten.

Dort bin ich auch das erste Mal mit einem Demenz-Muff in Berührung gekommen. Der Muff ist genäht wie ein klassischer Muff. Aber er hat kleine aufgenähte Elemente zum fummeln.

Ich fand diese Idee sehr gut und habe sie in meinen Unterlagen vermerkt. Zu diesem Zeitpunkt war meine Freundin noch sehr selbständig und aktiv. Seit dem großen Schub, geht es ihr nicht mehr so gut. Sie ist sehr unruhig und muss sich ständig bewegen. Da fiel mir wieder mein Demenz-Muff ein. Ich habe im Internet danach gesucht und festgestellt, dass vorgefertigte Muffs nicht so gut sind und meiner Meinung nach auch viel zu teuer verkauft werden.

Im Internet gibt es außerdem Nesteltücher. Die finde ich besser. Da diese aber auch ihren Preis haben, bin ich auf die Idee gekommen ein Nesteltuch selber zu nähen. Hier kann ich alles verwenden was ich möchte und woran meine Freundin evtl. auch noch Erinnerungen hat. Zum Beispiel habe ich ihre Armbanduhr mit angenäht und von einer ihrer Blusen die Druckknopfleiste verwendet.

Nesteltuch

 

Man kann wunderbar aus den Reserven, die man im Haushalt hat viele kleine Nestelelemente anbringen, u.a. bunte Knöpfe, bunte Wäscheklammern, Schnallen, Stoffe (evtl. aus alter Kleidung, die der Demenzerkrankte selbst genutzt hat). Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Bei Interesse, bin ich gerne behilflich so ein Nesteltuch oder auch einen Demenz-Muff anzufertigen und Sie erreichen mich über die Koordinatorin unserer Allianz für Menschen mit Demenz, Else Schmidt, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., 0176 100 3 66 11


Quelle Text: Allianz für Menschen mit Demenz Falkensee

Quelle Bild: Allianz für Menschen mit Demenz in Falkensee


diesen Artikel in einfacher Sprache lesen